Samstag, 6. September 2014

Manchmal kann auch ein Jäger zum Schutzengel werden


Sich selbst überschätzen und die Berge unterschätzen kann gefährlich werden. Diese Erfahrung mußte ein Ehepaar aus dem Flachland an der Nordsee machen, das Urlaub in einer Pension in der Tambergau gebucht hatte. Wenn sie von ihrem Balkon hinaussahen hatten sie unmittelbar den Kleinen Priel (2134 m hoch) vor Augen.
Diesen Berg wollten sie gleich am 2. Urlaubstag besteigen. Ihre Gastgeber konnten sie nicht davon abhalten. Sie hatten keinerlei Bergausrüstung bei sich und nur ganz gewöhnliche Turnschuhe an.  Nach 2 Stunden kam die Frau mit zerschundenen Füßen alleine zurück und sagte, ihr Mann sei weitergegangen. Er wollte unbedingt den Kleinen Priel besteigen. Der Tag verging, es wurde Abend und der Mann kam immer noch nicht zurück. Er hatte auch kein Handy mit. Man befürchtete Schlimmes, die Frau begann zu weinen und man überlegte ob man die Bergrettung oder die Polizei verständigen sollte. Gerade als man Alarm schlagen wollte brachte ein Jäger mit dem Auto den Mann zurück. Er hatte ihn bei seinem Pirschgang in der Dämmerung  auf einem Stein sitzend neben einer Forststraße angetroffen, wo er den Morgen abwarten wollte. Er hatte keine Ahnung wo er war, wie sein Quartiergeber heißt und wie er zurückfinden konnte. Mit viel fragen und recherchieren fand der Jäger das Quatier des Urlaubers und brachte ihn heim.
Daheim angekommen erzählte er voller Begeisterung, er hätte noch nie so viele Koniferen und Ziegen gesehen. - Gemeint hatte er allerdings Latschen und Gemsen.












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