Wachsstöcke mit religiösen Motiven gibt es schon seit rund
500 Jahren. Sie gehörten zum Brauchtum bäuerlicher Familien, die mit diesen besonderen Kerzen in dämmerigen Kirchen Gebets- und Liedertexte lesen konnten.
Aus einer meterlangen, schnurförmig geformten Kerze wurden
kunstvoll meist religiöse Gegenstände wie z.B. Gebetsbücher geformt. Diese
Kerzen wurden bei schlechten Lichtverhältnissen angezündet und spendeten genug
Licht um im Gebetbuch mitlesen zu können.
Zu Maria Lichtmess, am 2. Februar, war es Brauch diese
Wachsstöcke als Dank an besondere Mitmenschen zu verschenken. Sie wurden oft
auch im Herrgottswinkel in der Stube aufgestellt, als Erinnerung an eine
Wallfahrt. In Glasflaschen ( genannt "Eingerichtetes") und Glasbehältern drapierte man kunstvoll religiöse Motive, die den Gläubigen die Stimmung zur Andacht vermitteln sollten.
Erst Ende des 19. bzw. Anfang des 20. Jahrhunderts verwendete man diese Kerzen immer seltener weil Kirchen besser beleuchtet wurden. Heute werden alte Wachsstöcke als Antiquitäten gehandelt und manche Firmen erzeugen sie noch immer in alter
Tradition um sie bei Wallfahrten zu verkaufen.
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