Freitag, 20. März 2020

Anekdoten zur Erinnerung an Anton Bruckner

Über den weltberühmten oberösterreichischen Komponisten Anton Bruckner (geb.1824 in Ansfelden bei Linz, gest.1896 in Wien) gibt es unzählige Anekdoten.

"Seine grandiosen symphonischen Werke finden jetzt auch bei jenen Anerkennung, die den kindlichen, weltfremden, tief religiösen Mann in seiner devoten Bescheidenheit einst als verrückten Schulmeister verlachten."
Das schrieben Zeitungen in den 1920er Jahren aus denen diese drei Anekdoten entnommen sind.
Anton Bruckner war auch oft in Hinterstoder und spielte gerne auf der Orgel in unserer Pfarrkirche.

Wie sehr er unter den Verfolgungen der ihm feindlichen Wiener Kritik litt, beweist eine von unterrichteter Seite verbürgte Anekdote.
Bruckner war beim Kaiser zur Audienz, um sich für den ihm verliehenen Franz Joseph Orden zu bedanken. Bei dieser Gelegenheit fragte ihn der Monarch, ob er ihm einen Wunsch erfüllen könne. Nach einer etwas verlegenen Pause meinte Bruckner zögernd:
“O ja Majestät – wenn´s mir da helfen könnten - der Hanslik sekiert mich halt gar so viel…." ( Eduard Hanslik geb.1825, gest.1904) war einer der einflussreichsten österreichischen Musikkritiker seiner Zeit. Er konnte es, so wird berichtet, in der „Freien Presse“ nicht unterlassen, auf Bruckner los zu hacken und ihn gegen Johannes Brahms auszuspielen.)

Bei aller Bescheidenheit konnte Bruckner auch sehr selbstbewusst sein. Das zeigte sich als die Wiener Philharmoniker zum ersten Mal eine Symphonie von Bruckner zur Aufführung brachten.
Der Komponist besuchte die erste Probe. Den Taktstock führte der berühmte Dirigent Hans Richter.
Plötzlich rief Bruckner: "Aber was spieln´s denn da. Das hab ich ja gar nicht
g`schrieben!" Richter entschuldigt sich. Er habe eine Stelle verändert. Sie klinge jedoch jetzt viel besser.
"Was,...verändert hast du?", schreit Bruckner und dann ganz laut : "Lausbub!"

Als Lehrer konnte Bruckner sehr ausfällig werden. Einmal putzte er einen erwachsenen Schüler, der mehrmals die gleiche Stelle falsch auf der Orgel spielte, furchtbar herunter, bis der sich nicht mehr zu helfen wusste. 
“Aber, Herr Professor, wie können Sie nur so mit mir schreien, mit einem verheirateten Menschen?“
Darauf Bruckner ganz betreten: “ Des hab ich ja gar net g`wusst. Warum habm`s des net schon früher g`sagt?“ Und dann ganz höflich, wie um das Geschehene schnell wieder gut zu machen; „Wie geht`s denn der gnädigen Frau Gemahlin?“


Anton Bruckner auf den alten "Tausend Schilling Geldscheinen"



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