Freitag, 11. November 2022

Geschichten von Katzen .

Im Pilsner Tagblatt 23. Mai 1923 konnte man folgende Anekdoten lesen. 

Die Artikel wurden etwas gekürzt und unserer Zeit angepasst.

       

Robert Arthur Talbot Gascoyne-Cecil,
3. Marquess of Salisbury, (geb.1830, gest. 1903)

                                      Die Katze des Präsidenten

Zur Charakterisierung der Güte des Premierministers Robert Arthur Gascoyne-Cecil Marquess of Salisbbury erzählt man sich folgende Anekdote:
Eine Katze hatte sich Hatfield house, das Schloss des Lords im englischen Hatfield, in der Grafschaft Hertfordshire, zum Wohnsitz ausersehen und ihr Wohlgefallen war im besonderen auf das Arbeitszimmer von Lord Salisbury gefallen.
Katzen sitzen bekanntlich gern auf Papier und diese fand eines Tages, dass sie am besten auf Briefen schlief, die Salisbury eben geschrieben hat. Um sie nun nicht zu stören, schrieb Lord Salisbury alle Briefe auf denen die Katze lag noch einmal.


                          Berühmtheit besaß die Katze Victor Hugos.

Von ihm wird erzählt, dass er in seinem Empfangszimmer einen schwarzen Kater „Chatnoir" genannt, hielt. Kam jemand zu Besuch, so wünschte er durchaus, dass man seinem Pflegling Liebkosungen zuteil werden ließ. Und wehe, wenn es nicht geschah. Beide - Dichter und Kater— machten aus ihrem Missvergnügen kein Hehl, wenn jemand aus Vergessenheit oder Unachtsamkeit die Liebkosungen unterließ.

Papst Pius IX (geb.1790, gest.1878)

                           Wir finden auch Katzen am päpstlichen Hof.

So erzählt man von zwei sehr bevorzugten Katzen, die Papst Pius IX. gehörten. Die eine hieß „Piombius", die andere „Pombolius".
Hübsch aber ist die Geschichte als er noch als Kardinal in Perugia weilte. Der Kardinal hatte nämlich die Gepflogenheit, bei Tisch den Kater auf dem Schoß zu haben. Als er nun einmal im Begriff stand, die Speise zum Munde zu führen, aber bei dieser wichtigen Handlung wegen einer Diskussion die Gabel mit dem Bissen vor dem Mund hielt, schnappte ihm gewandt Pombolius, unversehens den Bissen vor dem Mund weg. Nur noch das schleckende Zünglein verriet die Behendigkeit der Tat und das entsprechende Wohlbehagen. Das rief das Gelächter der Anwesenden hervor und ließ den Kardinal bei seiner Diskussion aufhorchen. Liebevollen Vorwurfes, zu seinem Pombolius gewandt, sagte er ihm lachend: „Bravo! Das machst du einem Freund und einem Fürsten der heiligen römischen Kirche."

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