Spiel der Natur
Über ein „seltenes Spiel der Natur" berichtete das „Linzer Volksblatt“ am 6.5.1917
Vor
etlichen Tagen wurde bei der k.u.k. Viehsammelstelle in Urfahr durch
die Viehverwertungsgesellschaft eine zweijährige Kalbin
aufgetrieben, die wahrscheinlich ein Kreuzungsprodukt zwischen Kuh
und Hirsch darstellt. Die Widerristhöhe ist 121cm. ( Der Widerrist
ist bei Säugetieren der erhöhte Übergang vom Hals zum Rücken). Die trockene, leicht verschiebbare Haut ist matt und von braungrauer
Farbe mit lichteren Flecken, besonders an den Lenden. Der Kopf ist
ziemlich hirschähnlich und wird von einem ausgesprochenen
Hirschhals getragen. Die Hörner sind kurz und stumpf; die Scheide
hirschähnlich. Der Schwanz ist etwa 65 cm lang. Das Tier stammt aus
Hinterstoder und es wäre wohl nicht ausgeschlossen, dass eine Kuh
auf der Weide von einem Hirschen gedeckt wurde, obwohl vom
tierzüchterischen Standpunkt die Vereinigung dieser zwei Spezies
angezweifelt wird. Die Möglichkeit einer derartigen Belegung der
Kalbin liegt vor, weil sie aus dem Gebiet von Hinterstoder stammt, wo
auf den Almen auch Hirsche sind oder sich in nächster Nähe
aufhalten. Die Entscheidung der Zugehörigkeit könnte erst nach
Untersuchung der Eierstöcke getroffen werden.
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