Freitag, 4. Mai 2018

Gedanken zum Frühling und der Liebe

Die Stodertalerin Olga Habe (geb. 1965, gest. 1998) hat uns aus ihrem viel zu kurzen, 33jährigem Leben, berührende Gedichte, wie das nachstehende, hinterlassen. 

Jahreszeiten einer Liebe


Wenn sich zwei Menschen erstmals sehen,
beginnen sich gleich zu verstehen,
ein jeder streckt die Fühler aus, schlüpft vorsichtig aus sich heraus.
Beginnen Keime zart zu sprießen
und gegenseitiges Genießen.

Der Frühling einer Partnerschaft
- ein Reiz von ganz besondrer Macht.

Sie sind sich der Gefühle klar,
sie lieben sich, wie wunderbar.
Sie wolln sich öftersmöglich sehen,
soll immerfort so weitergehen.
Kein Wölkchen ihre Sonne trübt,
nur Hochgefühl, weil man sich liebt.

Der Sommer ist die Blütezeit
- voll Sonnenschein und Sicherheit!

Sie gehn gemeinsam durch das Leben,
gewöhnt ans Nehmen und ans Geben.
Man ist sich vollkommen vertraut,
zusammen man die Zukunft baut.
Gibt es auch manche Nebeltage,
mit Liebe meistert man die Lage.

Der Herbst, er ist die Erntezeit
- für das was man vollbracht zu zweit.

Das Leben hat sich eingespielt,
die Liebe merklich abgekühlt.
Die Sonne scheint viel seltener,
doch dafür wärmt sie umso mehr.
Nun müssen sie einander stützen,
und vor der Eiseskälte schützen.

Hüllt man die Liebe sorgsam ein,
wird auch der Winter reizvoll sein.

Aus dem Buch "Gefühle" - Ein lyrisches Lebenswerk - von Olga Habe. 

Frühling im Stodertal











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