Freitag, 16. November 2018

"Er knallte alles nieder"

Das Salzburger Volksblatt berichtete am 15.Jänner 1932.


"In Hinterstoder besaß der herzogl, württembergische Revierjäger Franz Kniewasser eine zahme Gemsgeiß, die er seit zweieinhalb Jahren im Hause hielt. Das zierliche Tier war weithin bekannt und lenkte immer wieder die Aufmerksamkeit seiner vielen menschlichen Freunde auf sich, wenn es munter über Geröll und Gestein hüpfend, unter dem Klang seines Glöckchens neben seinem besten Freund, dem Jagdhund seines Herrls, in den lichten Tag lief. Am Sonntag kehrte das Tier von einem Ausflug auf den Gaislitzkogel nicht mehr zurück. Adolf P., einer der dort beschäftigten Forstarbeiter, hatte die Gelegenheit wahrgenommen, die arglose zahme Gemsgeiß niederzuknallen.
Als am folgenden Morgen die Gemse nicht, wie gewohnt, mit den Vorderläufen an die Haustür Kniewassers pochte, um eingelassen zu werden, nahm der Jäger seinen Hund auf die Suche mit. Die Fährte lenkte die Schritte der Suchenden bis zum Holzschlag, in welchem Adolf. P. arbeitete und schließlich bis zu einem Reisighaufen, unter welchem der Forstarbeiter seine Beute bis Sonntag abends versteckt hatte. Die Durchsuchung der Wohnung von Adolf. P. ergab noch andere Wilddiebstähle. Die zuletzt erlegte Geiß war mit zwei Kitzen trächtig".




Adolf P. wurde verhaftet und zu acht Monaten schweren, verschärften Kerker verurteilt.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen