Sie sind sehr scheu und flüchten beim Zusammentreffen mit Menschen. Wenn sie sich allerdings angegriffen fühlen, dann wehren sie sich. Deshalb ist es besser sie in Ruhe zu lassen.
Es muß so in den 1950er Jahren gewesen sein. Eine Aristokratenfamilie bemerkte in ihrer von wildem Wein umwachsenen Villa manchmal Äskulapnattern, die sich an der Hauswand in der Sonne wärmten. Einmal kam eine Schlange sogar bis in das Badezimmer. Die Hausherrin hatte ja nichts gegen Schlangen, aber wie fast bei allen Menschen waren sie ihr ein bißchen unheimlich. Ihrem Personal wollte sie nicht einfach den Auftrag geben sie zu töten. Sie dachte deshalb an eine natürliche Lösung des Schlangenproblems und beauftragte damit ihren Forstverwalter. Natürliche Feinde der Schlangen sind die Igel und deshalb kam man zu dem Entschluß, Igel einzukaufen.
Man war sehr froh, als eine größere Anzahl Igel aus dem Waldviertel und Mühlviertel geliefert wurde und setzte sie rund um die Villa in Freiheit wieder aus.
Die bescheidenen Igel wollten aber nicht im Umfeld einer Villa ansäßig werden, sondern suchten sich lieber Unterkünfte in den umliegenden Bauernhäusern. Deshalb erging an den Forstverwalter schon bald wieder der Auftrag neue Igel zu beschaffen.
Diese Igelbeschaffung wiederholte sich ein paar Mal und das erfuhren auch die Kinder in den umliegenden Bauernhäusern. Also fingen sie die Igel wieder ein und verkauften sie dem Forstverwalter, weil sie wußten, daß die Igel sowieso bald wieder zurückkommen würden.
Auch das wiederholte sich ein paar Mal und zwar so lange, bis man in der Forstverwaltung die gekauften Igel kennzeichnete. Das war das Ende des Geschäftes mit den Igeln.
Bei uns wohnt auch eine Igelfamilie im Garten. Ein starkes Argument für die Igel bei uns zu wohnen, dürfte die immer mit Futter gefüllte Schüssel für unsere Katze sein. Dort können wir sie manchmal beim Fressen beobachten. Und tatsächlich haben wir einmal eine zerbissene Schlange in unserem Hof gefunden.
Vielleicht war dieses Mal das Katzenfutter nicht so gut wie der Schlangenfraß.
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