Ein Hirsch war viele Monate lang bestaunte
Touristenattraktion in einem Gehege in Hinterstoder. Um 1930, als sich diese
Geschichte zutrug, gab es noch kaum Wildgehege so wie heute.
Einmal, so wird erzählt, ist ein Amateurfotograf in das Gehege
geklettert, um bessere und noch bessere Bilder zu machen. Plötzlich wurde es
dem Hirsch zu bunt, er wollte nicht mehr fotografiert werden und er galoppierte
mit gesenktem Geweih, als wolle er den Störenfried aufspießen, auf den verdutzten
Fotografen zu. Der konnte sich gerade noch mit einem gewaltigen Sprung zur
Seite retten. Die Kamera, eine Leica, damals wie auch heute noch ein sehr
teurer Fotoapparat, hatte sich mit dem Riemen im Geweih des Hirsches verfangen.
So konnte man einige Stunden lang den Hirsch mit der Kamera um den Hals,
gewissermaßen als seine Jagdtrophäe, stolz im Gehege auf und ab gehen sehen.
Niemand getraute sich dem Hirsch vorerst den Fotoapparat wegzunehmen. Erst
nachdem man ihn mühsam gefangen genommen hatte bekam der Fotograf seinen
Apparat zurück.
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