Um die Jahrhundertwende 1900, als die Bahnlinie
Linz-Kirchdorf-Klaus fertiggestellt war, wurde über die weitere Trassenführung
heftig diskutiert. Die Bahnlinie sollte von Klaus über Steyrbruck, von dort am
rechten Ufer der Steyr durch das Stodertal bis zur Baumschlagerreith und dann
durch den Eisenstein bzw. Hochstein bis Klachau geführt werden. Es wurde so
argumentiert, dass dieser Tunnel ungefähr die gleiche Länge hätte wie der
Bosrucktunnel.
Die Vorteile dieser Bahntrasse wurden wie folgt angegeben:
„1. Wird das herrliche Salzkammergut mit einer der
großartigsten Naturschönheiten Österreichs, dem Stodertal, verbunden.
2. Wird ein sehr
bedeutender Holzreichtum - vom
Baumschlagerreith bis Klachau – erschlossen.
3. Wäre die Linie
Linz – Klachau die kürzeste Linie in das Salzkammergut;
4. daher wäre diese
Linie auch zum Salztransport sehr geeignet und es könnte ein Anschluß an die Südbahn hergestellt
werden.“
Der Kommentar aus der Gemeindestube zur projektierten
Bahnlinie: „ Die Gemeinde Hinterstoder kann zwar eine bedeutende Beteiligung
durch Zeichnung des erforderlichen Kapitals nicht in Aussicht stellen, aber sie
verspricht, im Falle sich der hochlöbliche Verwaltungsrat entschließen würde, die
Bahn durch das Stodertal zu führen, dem Unternehmen auf das galanteste entgegen
zu kommen und bittet daher, ein hochlöblicher Verwaltungsrat wolle diese
Eingabe in Erwägung ziehen.“
Aber die Bahnlinie wurde dann doch über Windischgarsten nach Selzthal geführt. Die Bahnstation Dirnbach – Stoder wurde am 20. April 1906
feierlich eröffnet. Trotzdem konnte man sich der neuen Station nicht so recht
erfreuen, denn die Schnellzüge blieben nicht stehen. Auf diverse Eingaben
rechtfertigte sich die Bahn, dass die normale Geschwindigkeit auch für
Schnellzüge 40km/h betrage und eine kürzere Fahrzeit nur durch Nichtanhalten in
29 Stationen zeitlich Vorteile brächte.Trotzdem profitierte der Fremdenverkehr im Stodertal sehr von der neue Bahnlinie.
Ein alter Bauer, der auf einer Wiese gleich neben dem Tunnel Heu mähte, schilderte seine ersten Eindrücke, als der Zug aus dem Tunnel kam, seinen Nachbarn folgender maßen: "Ein riesiger schwarzer Wurm ist aus dem Loch heraus gekrochen und hat aus einer großen Pfeife Wolken von Tabakrauch ausgespuckt ."
Zum ersten Spatenstich trug ein Kind in Spital am Pyhrn folgendes Gedicht vor:
„Der erste Spatenstich,
der festlich froh uns heut vereint,
er sei das Bundeszeichen,
das Nord und Süd vereint.
Er sei Symbol des Lebens,
was die Pyhrnbahn uns mag bringen –
auf dass sich unser lieber Ort
wird neues Glück erringen .“Der erste Spatenstich für den Bosruck - Eisenbahntunnel am 1.7.1901 |
Durchschlag am 22.11.1905 |
Ein alter Bauer, der auf einer Wiese gleich neben dem Tunnel Heu mähte, schilderte seine ersten Eindrücke, als der Zug aus dem Tunnel kam, seinen Nachbarn folgender maßen: "Ein riesiger schwarzer Wurm ist aus dem Loch heraus gekrochen und hat aus einer großen Pfeife Wolken von Tabakrauch ausgespuckt ."
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