Im "Führer durch das Stodergebiet" von Oberlehrer Angerhofer aus dem Jahr 1897 ist folgende Geschichte -(hier im Originaltext)- nachzulesen:
Auf den höheren Theilen der Berge lebten früher schlangenähnliche, aber mehr kurze und dicke Thiere, die einen mächtigen Kopf mit einem zahnbesetzten Rachen besassen und seitlich mit vier oder zwei kleinen, zum Gehen fast unfähigen Füsschen versehen waren: Büffelnattern, Büffeln kurzweg. Schrilles Pfeifen verrieth ihre Anwesenheit. Sie verfolgten Gänse, Kühe und andere Alpenthiere, ja sie haben öfters schon Menschen um‘s Leben gebracht. Die Büffelnatter bewegt sich durch Sprünge fort, indem sie ihren kurzgestutzten Hinterleib zwischen die Vorderfüsse setzt und sich dann vorwärts schnellt. Dies gelingt ihr gut thalab und bergan; nach den Abfällen der Berge seitwärts hin jedoch rollt sie beständig thalab. Wem sie beim Sprunge trifft, den durchbohrt sie. Zumeist begegnete sie den Wildschützen; seit aber die Jäger Feuergewehre haben, ist sie äusserst selten geworden. - Durch Bergseitwärtslaufen entgeht man ihr.
In der Schweiz, so ist es in Wikipedia nachzulesen, war der Tatzelwurm das was bei uns die Büffelnatter war.
Berühmt ist die Schweizer Sage von einem Tatzelwurm, der auf dem Berg Pilatus sein Unwesen trieb. Er fiel über Höfe her, verbrannte die Ställe und tötete das Vieh. Niemand wagte es, gegen diese gefährliche Kreatur zu kämpfen. Schließlich erklärte sich ein verurteilter Mörder namens Winkelried bereit, den Tatzelwurm zu töten, zur Belohnung sollte er seine Freiheit zurückbekommen. Winkelried nahm sein Schwert und spitzte die Äste eines dünnen Baumstamms. Dann näherte er sich der Höhle, in der das Biest wohnte. Der Tatzelwurm hatte den Mann bereits erspäht und griff ihn sofort an. Winkelried stieß der Kreatur den Dornenstamm ins offen klaffende Maul. Der Tatzelwurm krümmte sich vor Schmerz und wurde deshalb unvorsichtig. Winkelried nutzte die Gelegenheit und rammte sein Schwert in den Leib des Untiers, es schloss die Augen und fiel tot zur Erde nieder. Als der Held sein blutverschmiertes Schwert zum Sieg in die Höhe reckte, rann ein Tropfen des giftigen Blutes auf seine Hand. Ohne noch ein Wort hervorbringen zu können, brach der heldenhafte Kämpfer tot zusammen.
In Höhlen vermutete man die Büffelnattern |
Auf der "Jaidhauser Höhe" zwischen Poppengut und Jaidhaus
ist eine Tafel zur
Erinnerung an die Büffelnatter angebracht.
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