Ende des Krieges, als das Stodertal langsam zum Alltagsleben zurück fand und sich das tägliche Leben normalisierte, waren Abwechslungen im Tagesablauf eher selten. Es gab kein Fernsehen und sonst eigentlich auch nicht viel. Deshalb
war man ab 1946 froh als der Wanderkinobetreiber Sepp Stinglmeier aus
Reichraming von Zeit zu Zeit in der Turnhalle Spielfilme vorführte. Herr
Stinglmeier war mit seinem Kino in der ganzen Region unterwegs und besonders die Kinder, wie ich, freuten sich, wenn er vor dem Abendprogramm um 20 Uhr, am Nachmittag jugendfreie
Filme vorführte. Gespielt wurden z.B. Heimatfilme wie "Heidi" oder Bergsteigerfilme mit Luis Trenker. Allerdings konnte es mitunter vorkommen dass zuwenig
Besucher den Film sehen wollten. Herr Stinglmeier verfügte dann meistens:"
Wenn nicht mindestens 15 kommen, spiel ich nicht." Dann schwangen
sich die vielleicht 10 oder 12 wartenden Kinder auf die Fahrräder und versuchten weitere
Teilnehmer zu finden. Freunde, Eltern und Verwandte wurden überredet in das Kino zu kommen, damit die Vorführung stattfinden konnte. Schließlich und endlich kamen zur Nachmittagsvorstellung doch meistens so viele Zuschauer zusammen, dass es sich für Herrn Stinglmeier auszahlte.
Natürlich freute er sich darüber. Er betrieb sein Wanderkino bis 1962.
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Die Turn.- und Mehrzweckhalle ca.1950 |
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