Der weltberühmte Oberösterreichische Komponist Dr. Anton Bruckner (geb.1824-gest.1896), der oft Hinterstoder besuchte und hier auf der Orgel in der Pfarrkirche spielte, war auch Gast in der Sommerresidenz von Kaiser Franz Josef in Bad Ischl. Eine Anekdote erzählt von einem gemeinsamen Mahl mit dem Kaiser.
Nach einem Orgelspiel in der Kirche von Bad Ischl wird der berühmte Komponist Anton Bruckner zur Hoftafel des Kaiser Franz Josef eingeladen, der jeden Sommer seine Residenz nach Bad Ischl verlegte. Der Kaiser, ein normaler Weise ernster Gastgeber und schwacher, rascher Esser, ist in bester Laune und läßt seinem berühmten Gast einen Leckerbissen nach dem anderen vorsetzen. Er fordert ihn in der liebenswürdigsten Weise zum Zulangen auf und Bruckner greift tapfer zu, bis er endlich gestehen muß: "Jetzt geht´s beim besten Willen wirklich nimmer!"
Auf diesen Augenblick hat Kaiser Franz Josef, einem harmlosen Scherz nicht abgeneigt, gewartet. Auf seinen Wink wird eine verführerisch knusprig gebratene Gans vor Bruckner hingesetzt. Genießerisch blickt dieser zuerst das lockende Lieblingsgericht an, dann den lächelnden Kaiser, tut einen tiefen Seufzer, zückt Messer und Gabel und bewältigt noch den halben Vogel.
"Und ich habe geglaubt, sie bringen keinen Bissen mehr hinunter", bemerkt schmunzelnd der Monarch. - "Majestät, mit so einer Gans ist es gerade wie mit der Stephanskirche, erwiderte Bruckner treuherzig. - "Ist das nicht ein etwas seltsamer Vergleich?" fällt ihm der Kaiser ins Wort. - "Das hat schon seine Richtigkeit!" bekräftigt Bruckner, "die Stephanskirche kann noch so voll sein, wenn Eure Majestät zur Messe wollen, haben Eure Majestät trotzdem noch immer genügend Platz!"
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