Am 27. März 1878 konnte man in der Zeitung
"Vaterland" über gefangene Gemsen in der Nähe des Dietlguts lesen. Damals lag im März noch fünf bis 7 Fuß hoch (1,50 m
bis 2,10 m) der Schnee in Hinterstoder.
Die Zeitung berichtete im Originaltext:
Gemsenfang. Über den ungewöhnlichen Schneefall der letzten
Wochen geht uns aus Hinterstoder, einem der entlegensten Gebirgsthäler Oberösterreichs, folgende
Mittheilung zu. Kaum eine Viertelstunde entfernt von einem dortigen
Bauernhause, dem sogenannten "Dietlgute", wurden zwei Gemsen lebend
gefangen. Die erste am 19. März gefangene, war offenbar krank, sie kam während
der Mittagspause auf einen Platz, wo Holz gearbeitet wurde, und ließ sich ohne
Widerstand von den zurückkehrenden Holzarbeitern ergreifen und zum Bauernhause
tragen, wo sie bald verendete. Die zweite hingegen, ein sehr starker und
kräftiger Bock, wurde am nächsten Tage von einem Jagdhunde, der den Jäger eben
zu diesem Holzplatze begleitete, aufgejagt, diese Gemse stellte sich sofort zum Kampf mit dem Hunde
und setzte sich so energisch zur Wehre, dass der Jäger erst Holzarbeiter zu
Hilfe rufen musste, von denen die Gemse ergriffen und gleichfalls zum Hause
gebracht wurde. In einem Stalle lebt sie dort und soll sehr ungeberdig sein;
doch ist bereits die Freilassung des edlen Thieres, sobald es die Witterung
ermöglicht, von dem Revierbesitzer (Dr. Hagenauer) telegraphisch verfügt. Das
Vorkommniß erklärt sich eben daraus, daß der Schnee bei dem erwähnten
Bauerngute fünf, nur wenig abseits sieben Fuß hoch liegt.
Gemse Gemälde: Oberförster M. Rieger
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