In der "Linzer Tagespost" konnte man folgende Artikel lesen. Sie wurden etwas gekürzt und unserer Zeit angepasst.
Stromboding E.T.Compton |
Holzschwemme.
Aus Hinterstoder wird uns berichtet: In dieser Woche wurde
hier wieder mit der Trift des tausende von Raummetern betragenden Bloch- und
Schleifholzes, welches teilweise in Papierfabriken und Holzschleifereien,
teilweise in Sägewerken verwendet wird, begonnen. In den reißenden Gebirgsbächen
bekommt das Wasser eine ungeheure Triebkraft und bildet so das schnellste
und billigste Transportmittel. Interessant ist die Holztrift über die
„Stromboding", die sich ungefähr eine Viertelstunde vor Hinterstoder befindet.
Das Wasser, von allen Seiten eingeengt, saust mit furchtbarem Getöse von den
hohen Felsen in die „Stromboding" hinab. Durch das Hinabstürzen der Bloche
wird das Getöse noch vergrößert und infolge der Schwere der Bloche das Wasser
oft meterhoch emporgetrieben. Niemand, der das herrliche Stodertal besucht,
sollte versäumen, die „Stromboding", welche den interessantesten Teil des
Tales bildet, zu besichtigen.
Die „Stromboding" ist von der Straße, die nach Hinterstoder führt, leicht
zu erreichen und der Weg gut markiert.
Von hier ist es nicht weit zur sogenannten Kreidelucke, die auch eine
Sehenswürdigkeit des Stodertales bildet.
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Linzer Tages-Post 12. Juni 1908
Aus Hinterstoder schreibt man uns:
Am Pfingstsonntag fuhr eine größere Gesellschaft von Dirnbach-Stoder nach Hinterstoder, welche nachmittags in Dirnbach ankam und bei finsterer Nacht den Heimweg nach Hinterstoder antrat.
Die Insassen des Wagens, welche teils berauscht waren, fuhren ohne Licht den schlechten Weg dahin. Bevor man über die Brücke kommt, welche über die Steyr führt, warfen sie um. Die Straße geht vor der genannten Brücke etwas steil abwärts und man fuhr ohne einzusperren den Berg hinab. Die Pferde, die den Weg in der finsteren Nacht nicht sehen konnten gingen im schnellsten Tempo und dabei geriet der Wagen auf die Seite und die Insassen wurden mit der größten Wucht hinaus geschleudert. Drei der Passagiere wurden schwer am Kopf verletzt und noch nachts in die benachbarten Bauerngehöfte gebracht. Der Wagen wurde stark beschädigt, den Pferden geschah nichts. Den Lenker des Wagens, welcher auch berauscht war, wird wahrscheinlich die größte Schuld an dem Unfall treffen.
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Linzer Tages-Post 4. November 1902
Wagenunfall:
Aus Kirchdorf am 2.11. schreibt man uns:
Wagenunfall:
Aus Kirchdorf am 2.11. schreibt man uns:
Am 26. Oktober um 6 Uhr abends haben mehrere Besucher einer Wählerversammlung von dem Gausrabschen Gasthaus in Hinter-Tambergau, Gemeinde Hinterstoder, die Heimfahrt nach Steyrbrücke unternommen, wobei das Gefährt zwischen dem Labergerhäusl nnd der Labergermühle in Kniewas wahrscheinlich durch Unvorsichtigkeit des Kutschers und infolge nicht entsprechender Wagenbeleuchtung zum Sturze kam und dem Gastwirt Franz Pachleitner in Steyrbrücke der rechte Oberarm gebrochen wurde.
Linzer Tages-Post 23. Juli 1927
Liebhabertheater in Hinterstoder.
Zugunsten einer im Bau begriffenen Turnhalle fand in Hinterstoder am Sonntag eine überaus wohlgelungene Theateraufführung, die ländliche Posse „Peter in Ängsten", unter freiem Himmel statt. Aus Betonhohlsteinen, welche von den Turnern an Ort und Stelle erzeugt werden, um damit die Turnhalle zu erbauen, haben Kunstsinn und fleißige Hände eine Freilichtbühne geschaffen, die sich in keiner Großstadt zu schämen bräuchte.
Ein Dorfplatz mit einer Kirche, Pfarrhof, Wirtshaus und Bauerngehöft, von Turnbruder Maler Entfellner in selbstloser Weise kunstvollst bemalt, waren der Tummelplatz ländlicher Ereignisse, denen die Zuschauer von einer außerordentlich hübsch in den Rahmen der Landschaft eingefügten Zuseherbühne zujubeln mussten.
Man sitzt an gastlichen Tischen, an denen man von der trefflichen Postwirtin bewirtet wird, und erlebt gleichzeitig mit großem Vergnügen alle die lustigen Geschehnisse in einem bayrischen Gebirgsdorf. Die Sorgen der Pfarrersköchin um ihren geistlichen Herrn, die Frau Seuffert mit überzeugender Wahrscheinlichkeit zum Ausdruck bringt; die beiden falschen Kooperators, von denen der eine, Herr Gendarmeriebeamter Gehbauer, die Lachmuskeln der Einheimischen wie der Sommergäste zwei Stunden lang in gesunde Bewegung setzt. Er tut alles, was ein Kooperator nicht tun soll. Er fensterlt, trinkt sich Räusche an und wirft sich, nachdem er in die Jauchengrube gefallen ist, in den Talar des Pfarrers, der gerade verreist ist. Er lässt sich mit Böllerschüssen, Glockengeläute und sonstigen Festlichkeiten feierlich empfangen und kann die Bauern, die ihn für den neuen Kooperator halten, nicht davon überzeugen, dass er es nicht ist.
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Turnhalle |
Linzer Tages-Post 23. Juli 1927
Liebhabertheater in Hinterstoder.
Zugunsten einer im Bau begriffenen Turnhalle fand in Hinterstoder am Sonntag eine überaus wohlgelungene Theateraufführung, die ländliche Posse „Peter in Ängsten", unter freiem Himmel statt. Aus Betonhohlsteinen, welche von den Turnern an Ort und Stelle erzeugt werden, um damit die Turnhalle zu erbauen, haben Kunstsinn und fleißige Hände eine Freilichtbühne geschaffen, die sich in keiner Großstadt zu schämen bräuchte.
Ein Dorfplatz mit einer Kirche, Pfarrhof, Wirtshaus und Bauerngehöft, von Turnbruder Maler Entfellner in selbstloser Weise kunstvollst bemalt, waren der Tummelplatz ländlicher Ereignisse, denen die Zuschauer von einer außerordentlich hübsch in den Rahmen der Landschaft eingefügten Zuseherbühne zujubeln mussten.
Man sitzt an gastlichen Tischen, an denen man von der trefflichen Postwirtin bewirtet wird, und erlebt gleichzeitig mit großem Vergnügen alle die lustigen Geschehnisse in einem bayrischen Gebirgsdorf. Die Sorgen der Pfarrersköchin um ihren geistlichen Herrn, die Frau Seuffert mit überzeugender Wahrscheinlichkeit zum Ausdruck bringt; die beiden falschen Kooperators, von denen der eine, Herr Gendarmeriebeamter Gehbauer, die Lachmuskeln der Einheimischen wie der Sommergäste zwei Stunden lang in gesunde Bewegung setzt. Er tut alles, was ein Kooperator nicht tun soll. Er fensterlt, trinkt sich Räusche an und wirft sich, nachdem er in die Jauchengrube gefallen ist, in den Talar des Pfarrers, der gerade verreist ist. Er lässt sich mit Böllerschüssen, Glockengeläute und sonstigen Festlichkeiten feierlich empfangen und kann die Bauern, die ihn für den neuen Kooperator halten, nicht davon überzeugen, dass er es nicht ist.
Nur die hübsche Nandl, von Frl. Frieda Seuffert sehr gut gespielt, die er zur Strafe fürs Fensterln heiraten muss, glaubt ihm, dass er der Offiziersbursche Peter ist. Ausgezeichnete Figuren, des Stückes sind auch der Bürgermeister und Wirt, dargestellt von Oberlehrer Seuffert und der Polizeidiener, Mesner, Nachtwächter und Feuerwehrhauptmann „Schnapsl", dessen zahlreiche Ämter trotz Feuerwehrhelm, Nachtwächterhut und Polizeidienermütze Postverwalter Kniger, immer in Versen redend, unter brausendem Jubel unter einen Hut zu bringen versteht. Auch Urschl, seine Frau, ausgezeichnet dargestellt von Frau Mizzi Gehmaier, bot Anlass zu großer Heiterkeit, während Frl. Reserl Kaltenbrunner als Wirtin und Frl. Gretl Hager als schmucke Reserl, so wie schon oft, durch ihr anmutiges und frisches Spiel entzückten. Auch des Kohlhofbauern, sehr gut von Herrn Karl Weigerstorfer gemimt, muss anerkennend gedacht werden, der dem schwindlerhaften Pater Paul, Herrn Adolf Seuffert, so fesch aufsitzt, indem er ihn gleichzeitig mit seiner bäuerlichen Schlauheit hineinzulegen trachtet. Aber auch Herr Rosenberger als Pfarrersknecht „Lenz" sowie die übrigen zahlreichen kleineren Rollenträger verdienen volles Lob, die der hübschen Posse unter der künstlerischen Leitung der bekannten Berliner Schauspielerin Frl. Rose Ackers und der unermüdlichen Tätigkeit des Theatervorstandes, Herrn Kiniger, alle Ehre gemacht haben. Zum Glück für jene, die sich durch die Unsicherheit des Wetters haben abhalten lassen, der Aufführung beizuwohnen, wird Sonntag den 31. Juli die Aufführung wiederholt werden.
Die bürgerlich gesinnte Bevölkerung von Hinterstoder und vor allem die Jugend wird es ferner dem Obmann des Turnvereines und seinen Getreuen zu danken wissen, dass sie Tage und Nächte in unermüdlichem Eifer gearbeitet haben und weiterarbeiten werden, den Bau der Turn- und Festhalle zu fördern.
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