Einmal kommt die Zeit, in der auch die einst so begehrten Fahrzeuge und Arbeitsgeräte der bäuerlichen Vorfahren ausgedient haben. Sie werden vergessen, weggeworfen und verrotten. Ein Bauer erzählt:
Ich lasse mir ja gerne in einschichtig gelegenen Bauernhäusern ein Pferd und ein Steirerwagerl gefallen, wo es die Wirtschaft trägt. Aber den reichen Großbauer nachäffen, dort, wo der Schmalhans Stallmeister ist, mit zwei Pferden
und Landauer (viersitzige, gefederte Kutsche) in den Markt fahren, wo Sparkasse, Vorschussverein und Steueramt fort und fort schon ungeduldig
zu Zahlungen drängen, das tuts nicht überall!
Ich bin gewiss ein religiös gesinnter Mann und halte meine Anverwandten im Grabe in Ehren. Wenn aber ein
Bauer, eine Bäuerin stirbt, ein paar hundert oder tausend Gulden hinterlässt, auf die schon Kinder oder Enkel mit
schwerem Herzen warten, um nicht unter den Hammer zu kommen (der Hof wird versteigert) — dann ist und bleibt eine "Ganz-Konduktleiche" (großes Begräbnis) ein
Luxus. Auch bei Hochzeiten könnten es manche Bauern, die ihr Anwesen mit schweren Schulden übernehmen müssen, „etwas stader (ruhiger) geh'n lassen."
Sparen muss man, wo man sparen kann und ein wirtschaftliches Opfer bringen dort, wo es sich lohnt, wie z. B. sich einen ordentlichen Viehstall, eine gute Düngerstätte, ein gesundes, freundliches Wohnhaus herrichten,
Ochsen halten, wo ein Pferd nicht hingehört; bescheiden leben muss der Bauer, christlich sterben und sich standesgemäß als guter Wirtschaftsmann und nicht kavaliermäßig begraben lassen".
Gemälde: Dr.Wladimir Iwasiuk |
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen