Freitag, 4. Dezember 2020

Schulrat Rudolf Kusché - Lehrer und Heimatforscher aus Windischgarsten.

Rudolf Kusché wurde am 18.7.1908 in Gallsbach geboren und starb am 1.12.1987 in Windischgarsten.

Heimatmuseum in Windischgarsten

Für das interessante, sehenswerte Heimatmuseum in Windischgarsten opferte er viel Zeit und Energie. 

Als Lehrer wirkte er in Kirchdorf, Großraming, Weyer und Windischgarsten. Er leistete Großartiges, um altes Volksgut und Brauchtum zu erhalten. Aber nicht nur das. Neben seinem Beruf schnitzte er, bemalte und restaurierte alte Möbel mit viel Liebe und Begeisterung. Vieles von dem Wissen unserer Vorfahren hat er damit für Generationen bewahrt und wir können es in seinen Aufzeichnungen "Leutgeschichten“ und "Gold, das nicht glänzt“ nachlesen.

Auch der jährlich am 5. Dezember stattfindende Niglo–Umzug in Windischgarsten, den Herr Schulrat Kusché wieder belebte, ist gelebtes Brauchtum aus der Pyhrn–Priel Region. Dieser Brauch wurde sogar 2011 von der UNESCO Kommission zum immateriellen Kulturerbe Österreichs erhoben. 

Eine bunte Gesellschaft bestehend aus Niglo-Herrn, Niglo-Frau, Engel, Teufeln, Zwergen, Habergeiß, Klaubauf, Leut´zammfresser, Grassertmandl und dem
St. Nikolaus versammelt sich beim Heimathaus und zieht in einer Prozession zum Rathaushof.
Dort stellt der Niglo–Herr die Figuren mit einem Gedicht von Schulrat Rudolf Kusché vor und der Sankt Nikolaus beschenkt die Kinder.



Mit vielen seiner Beiträge in Zeitungen, Zeitschriften und Bücher hat Schulrat Rudolf Kusché dazu beigetragen, Vergangenes zu bewahren und in Erinnerung zu behalten.

Z.B. Den Brand von Spital 

Es ist ein Herbsttag des Jahres 1841. Ein warmer Südwind stürzt über den Pyhrgas und Bosruck herab ins Tal. Trocken und ausgedörrt liegen Felder und Wiesen.
Aus einer kleinen Hütte nahe dem ehemaligen Stift züngeln plötzlich Flammen. Der Herbstföhn facht das Feuer an, und bald brennt die ganze Hütte lichterloh. Die Funken stieben auseinander. Der stürmische Wind trägt sie über Dorf und Stift. Schon lodern auf den Dächern Brände auf. Hilflos rennen die Menschen zwischen den brennenden Häusern umher und versuchen zu löschen. Doch alles ist vergebens. Balken bersten, Gemäuer krachen und plötzlich stürzen auch die Kirchtürme ein. Die große Hitze bringt sogar die Orgelpfeifen zum Schmelzen. Der Sturm trägt glühende Metallfäden aus den Fenstern. Nur das Kirchengewölbe hält stand, die Stiftsgebäude aber brennen fast alle nieder.

Wie durch ein Wunder blieb das berühmte Wandgemälde hinter dem Altar von Bartolomeo Altomonte von den Flammen verschont, aber es war durch die dichten Rauchschwaden in der Kirche ganz schwarz geworden. Das Gemälde mußte später mit Brotkrumen gereinigt werden.

                                                                                                  Rudolf Kusché


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