Im Linzer Volksblatt, in der Salzkammergut Zeitung, und im Salzburger Volksblatt konnte man folgende Artikel lesen. Sie wurden etwas gekürzt und unserer Zeit angepasst.
Hinterstoder, 31. Juli. Von der Almwirtschaft.
Eine bedauerliche Erscheinung ist die fortwährende Abnahme der Almwirtschaften. Eine Almhütte nach der anderen fällt dem Jagdsport zum Opfer. So werden die schönen Almen des Rottales heuer zum letzten mal betrieben.
Eine Alm dieses Tales wurde bereits heuer nicht mehr betrieben. Das Vieh, das sonst dort weidete, brach nun »eigenmächtig« nach dieser Alm durch und war nur mit großer Anstrengung wieder fortzubringen.
Es ist nun zu begreifen, dass der Gebirgsbewohner in seinem wirtschaftlichen Notstand dem Zauber des blanken Geldes erliegt, aber er gibt mit der Alm einen Teil seiner Freiheit und Selbständigkeit hin und je häufiger dieser Verkauf wird, desto größer muss naturgemäß die Abhängigkeit der gesamten Gebirgsbevölkerung von den Jagdherren werden.
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Salzkammergut-Zeitung 23. September 1900
Salzburger Volksblatt: unabh. Tageszeitung f. Stadt u. Land Salzburg 15. Mai 1925
Die schwersten Blutopfer aller deutschöstereichischen Gemeinden hat im Kriege
Hinterstoder gebracht. Die Zahl der Gefallenen Hinterstoders beträgt 64, das sind 51 Prozent aller Gemeindekinder, die an der Front standen. Am 29. Juni (Peter und Paul) wird Hinterstoder seinen Blutzeugen ein Kriegerdenkmal enthüllen.
Salzkammergut-Zeitung 23. September 1900
Maria Kumitz, 16. September 1900.
Unter den vielen Wallfahrern befand sich heute bei unserem Kirchenfest
auch der Schmiedsohn I. Sch. von Hinterstoder und dessen greiser,
79jähriger Vater. Der lange, teilweise beschwerliche Wallfahrtsweg der
Beiden (von Hinterstoder über den Salzsteig nach Maria Kumitz) war ein
Dank und Bittopfer, denn der Sohn kam vor fünf Wochen dem
Transmissionsriemen des Gebläsegetriebes beim Einölen so nahe, dass
der rechte Arm erfasst, wie eine Wurst gedreht und viermal gebrochen
wurde. Und nach dieser kurzen Frist ist wieder Leben in den Fingern
und etwas Bewegung im Ellbogen und in der Schulter.
Darum war die Wallfahrt ein Dank, sie ist aber auch eine Bitte,
um durch die mächtige Fürbitte der Schmerzensmutter die vollständige
Heilung zu erflehen, welche wir dem guten Schmiedsohn vom Herzen
wünschen, denn er ist ein eifriger Marienverehrer, indem er schon
viele Jahre mit Vater und Bruder die Leitung der so beschwerlichen
Stodererwallfahrt auf sich genommen hat.
Auch der Bauernsohn von
Tauplitz, von dem wir berichteten, dass ihm die Sense bis an das
Bein des Unterarmes drang, geht seiner Genesung entgegen.
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Linzer Volksblatt 27. Oktober 1903
Gemeindewahlen. Man schreibt uns aus Hinterstoder, 24. Oktober1903.
Bei der heute stattgehabten Bürgermeisterwahl wurde Stephan Ramsebner,
Besitzer des Nickergutes, eine stattliche Persönlichkeit, zum neuen
Bürgermeister von Hinterstoder gewählt. Dieser Neuwahl wohnt insofern
eine besondere Bedeutung inne, als sie zeigt, dass das Vertrauen
der Bevölkerung sich allgemach anderen Männern als bisher zuzuwenden
beginnt.
Es ist schließlich auch kein Wunder, wenn Männer, die als
Gegner von so gemeinnützigen Anstalten wie die Raiffeisenkassa eine
ist, dastehen, das Vertrauen nicht so genießen, wie sie es wünschen.
Die vor etwa drei Wochen stattgefundene Gemeindeausschusswahl erregte
diesmal allgemeine Befriedigung durch den Umstand, dass wir endlich
einmal eine wirklich geheime Wahl hatten und niemand mehr Ursache
zu irgend einer Klage hatte.
Diese sehr angenehme Wendung wird
allgemein dem Bestreben des gewesenen Gemeinderates Doktor der
Medizin Adolf Hauer zugeschrieben. Allgemein beklagt man es,
dass genannter Herr Doktor mit seinem fast klassischen und seltenen
Rechtlichkeitssinn den neuen Gemeinderat nicht mehr ziert.
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Die schwersten Blutopfer aller deutschöstereichischen Gemeinden hat im Kriege
Hinterstoder gebracht. Die Zahl der Gefallenen Hinterstoders beträgt 64, das sind 51 Prozent aller Gemeindekinder, die an der Front standen. Am 29. Juni (Peter und Paul) wird Hinterstoder seinen Blutzeugen ein Kriegerdenkmal enthüllen.
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