In der "Oberdonau Zeitung", im "Linzer Volksblatt" und in der "Leitmeritzer Zeitung" konnte man folgende Artikel lesen. Sie wurden etwas gekürzt und unserer Zeit angepasst.
Andreas Hofer (geb.1767, gest.1810) |
Oberdonau-Zeitung 21. Februar 1943
Ein Leondinger Bauernhof im Besitz der Familie Andreas Hofers.
Speckbacher, der „Mann von Rinn“, als „Moar“.
Das kleine Dörfchen Leonding unweit der Oberösterreichischen Landeshauptstadt Linz, ist dadurch bekannt geworden, dass in seinem Friedhof die Eltern Hitlers begraben liegen und was wenige wissen werden, auch mit der Familie des großen Tiroler Freiheitskämpfers Andreas Hofer. Im Gemeindegebiet von Leonding ist der alte Bauernhof, das „Unterreisetbauerngut“, das vor noch nicht allzu langer Zeit gemeiniglich als ,.Tirolerhof“ bezeichnet wurde. Wie es zu diesem Namen kam?
— Der Krieg gegen Napoleon im Jahre 1809 war zu Ende und im Frieden von Wien wurde beschlossen, dass die so herrisch von seinen Bewohnern verteidigten Länder Tirol und Vorarlberg rechtskräftig den mit dem Korsen verbündeten Bayern zufielen. Der ganze heldenhafte Widerstand der Gebirgler unter dem Sandwirt von Passeier hatte nichts vermocht gegen das Stück Papier, das nun sein Geschick entschied.
Schon hatten die Söhne Tirols die siegreichen Waffen niedergelegt, durch falsche Nachrichten getäuscht, sich aber noch einmal erhoben. Ganz auf sich selbst gestellt, mussten sie nun der feindlichen Übermacht erliegen. Andreas Hofer und andere Führer flohen in versteckte, hochliegende Hütten, manch einer von ihnen auch außer Landes. Dass dies der Sandwirt nicht tat, sollte ihm zum Verhängnis werden. Sein Versteck ward verraten, er selbst von den Häschern ergriffen und nach der italienischen Festung Mantua gebracht, wo er einen Monat später standrechtlich erschossen wurde...
Schon hatten die Söhne Tirols die siegreichen Waffen niedergelegt, durch falsche Nachrichten getäuscht, sich aber noch einmal erhoben. Ganz auf sich selbst gestellt, mussten sie nun der feindlichen Übermacht erliegen. Andreas Hofer und andere Führer flohen in versteckte, hochliegende Hütten, manch einer von ihnen auch außer Landes. Dass dies der Sandwirt nicht tat, sollte ihm zum Verhängnis werden. Sein Versteck ward verraten, er selbst von den Häschern ergriffen und nach der italienischen Festung Mantua gebracht, wo er einen Monat später standrechtlich erschossen wurde...
Für die Familie Andreas Hofers, die um ihr gesamtes Hab und Gut gekommen, war von der Wiener Hofkammer ein Betrag von 40.000 Gulden ausgeworfen worden und man beschloss, dieses Geld in einem Bauerngut anzulegen. Die Wahl fiel auf ein Bauernhaus im Ort Leonding das aus dem Besitz des Grafen Thöndorf um
27 600 Gulden erworben wurde. Den Rest des Geldes 12 400 Gulden sollte die Familie Hofer erhalten, wenn sie nach Leonding zieht. Falls sie aber in Tirol blieb sollte es Andreas Hofers älterster Sohn Hans erhalten.
1811 wurde die Verwaltung des Hofes dem Mitkämpfer des Sandwirts Josef Speckbacher, dem „Mann von Rinn“ übertragen, der nachdem er sich lange in der Heimat versteckt gehalten hatte, letzten Endes auf Schleichwegen doch nach Wien geflüchtet war und wie viele an die Berge gewöhnten Männer es ablehnten in die ihm als Asyl zugedachte Kolonie „Königsgmad“ im Banat auszuwandern. Gleichzeitig wurden ihm als Vorschuss auf Rechnung der Hoferschen Familie, 1000 Gulden gewissermaßen als Betriebskapital, ausgehändigt. Ende 1811 kam auch der junge Hofer, der bis dahin im Kloster Admont untergebracht war, in eine Wirtschaft wo er sich unter Speckbachers Anleitung die nötigen bäuerlichen Kenntnisse aneignen sollte. Speckbacher scheint aber ein besserer Soldat als Wirtschafter gewesen zu sein und die Chronik schweigt auch darüber wie Hans Hofer sich als Bauer in Leonding angelassen. Sie berichtet nur davon, dass der junge Hofer in Leonding schlechten Umgang pflegte und dass er deshalb auf Geheiss des Kaisers und auch auf dessen Kosten in das Stift Heiligenkreuz kam und bis 1818 in der Stiftskanzlei verwendet wurde.
Speckbacher hatte aber nicht nur wenig Lust zum Hof, es war ihm auch das Glück nicht hold, denn das Jahr 1812 war ein ausgesprochenes bäuerliches Mißjahr und so übergab er insgeheim im Jahre 1813 die Verwaltung des Hoferschen Besitzes seinem Landsmann und Mitkämpfer in den Freiheitskriegen Paul Hilber und verschwand, ohne dies anzuzeigen, aus Leonding. Ende 1814 zog sich aber auch Hilber zurück. Er heiratete in Ebelsberg eine Krämerstochter und betrieb nach dem Tod Ihres Vaters dessen Fragnerei (kleines Geschäft) im alten Mauthaus an
der Ebelsberger Brücke. Später wurde er Gastwirt, dann Bauer, um schließlich wiederum zum Gastwirtberuf zurückzukehren.
Bei seinem 1857 im Alter von 71 Jahren erfolgten Tod hatte er den nachmaligen Walchshoferschen Gasthof inne gehabt. Nachdem nun die Grundherrschaft— über einen Bauernhof durfte ja nach den damaligen Rechtsgrundsätzen nur mit deren Einwilligung verfügt werden— die Witwe Hofers umsonst aufgefordert hatte, den Besitz entweder zu verkaufen oder ihn selbst anzutreten, wurde der Hof am
1811 wurde die Verwaltung des Hofes dem Mitkämpfer des Sandwirts Josef Speckbacher, dem „Mann von Rinn“ übertragen, der nachdem er sich lange in der Heimat versteckt gehalten hatte, letzten Endes auf Schleichwegen doch nach Wien geflüchtet war und wie viele an die Berge gewöhnten Männer es ablehnten in die ihm als Asyl zugedachte Kolonie „Königsgmad“ im Banat auszuwandern. Gleichzeitig wurden ihm als Vorschuss auf Rechnung der Hoferschen Familie, 1000 Gulden gewissermaßen als Betriebskapital, ausgehändigt. Ende 1811 kam auch der junge Hofer, der bis dahin im Kloster Admont untergebracht war, in eine Wirtschaft wo er sich unter Speckbachers Anleitung die nötigen bäuerlichen Kenntnisse aneignen sollte. Speckbacher scheint aber ein besserer Soldat als Wirtschafter gewesen zu sein und die Chronik schweigt auch darüber wie Hans Hofer sich als Bauer in Leonding angelassen. Sie berichtet nur davon, dass der junge Hofer in Leonding schlechten Umgang pflegte und dass er deshalb auf Geheiss des Kaisers und auch auf dessen Kosten in das Stift Heiligenkreuz kam und bis 1818 in der Stiftskanzlei verwendet wurde.
Speckbacher hatte aber nicht nur wenig Lust zum Hof, es war ihm auch das Glück nicht hold, denn das Jahr 1812 war ein ausgesprochenes bäuerliches Mißjahr und so übergab er insgeheim im Jahre 1813 die Verwaltung des Hoferschen Besitzes seinem Landsmann und Mitkämpfer in den Freiheitskriegen Paul Hilber und verschwand, ohne dies anzuzeigen, aus Leonding. Ende 1814 zog sich aber auch Hilber zurück. Er heiratete in Ebelsberg eine Krämerstochter und betrieb nach dem Tod Ihres Vaters dessen Fragnerei (kleines Geschäft) im alten Mauthaus an
der Ebelsberger Brücke. Später wurde er Gastwirt, dann Bauer, um schließlich wiederum zum Gastwirtberuf zurückzukehren.
Bei seinem 1857 im Alter von 71 Jahren erfolgten Tod hatte er den nachmaligen Walchshoferschen Gasthof inne gehabt. Nachdem nun die Grundherrschaft— über einen Bauernhof durfte ja nach den damaligen Rechtsgrundsätzen nur mit deren Einwilligung verfügt werden— die Witwe Hofers umsonst aufgefordert hatte, den Besitz entweder zu verkaufen oder ihn selbst anzutreten, wurde der Hof am
24. Mai 1815 versteigert. (Ob Hofers Witwe aus ihrer schönen Alpenheimat nicht weg wollte oder ob ihr die Grundherrschaft nicht behagte— Tirols Bauern waren ja
zum Großteil auch vor 1848 freie Bauern—entzieht sich unserer Kenntnis.) Das Gut war aber so heruntergekommen und verwahrlost, dass aus der Versteigerung nur ein Aktivrest von 2170 Gulden und 35 Kreuzern verblieb. Speckbacher und der junge Hofer hatten nicht nur Mißgeschick gehabt und schlecht gewirtschaftet,
sie waren auch— und dies ist wiederum menschlich begreiflich— allzu freigiebig gegen die häufig hinkommenden Tiroler Landsleute gewesen.
zum Großteil auch vor 1848 freie Bauern—entzieht sich unserer Kenntnis.) Das Gut war aber so heruntergekommen und verwahrlost, dass aus der Versteigerung nur ein Aktivrest von 2170 Gulden und 35 Kreuzern verblieb. Speckbacher und der junge Hofer hatten nicht nur Mißgeschick gehabt und schlecht gewirtschaftet,
sie waren auch— und dies ist wiederum menschlich begreiflich— allzu freigiebig gegen die häufig hinkommenden Tiroler Landsleute gewesen.
Nach der Abreise Speckbachers aber war es mit Riesenschritten abwärtsgegangen. Der karge, von den 27.000 Gulden, die der Kaufpreis betragen hatte, verbliebene Rest wurde 1826 nebst den inzwischen aufgelaufenen Zinsen an das Kollegialgericht zu Bozen als adelige Pupillarsubstanz (Vermögen plus Zuwachs) der Hoferschen Kinder— Andreas Hofer war schon 1809 von Kaiser Franz mit dem Prädikat „von Passeyer“ in den Adelsstand erhoben worden— überwiesen und dort hinterlegt...
Damit waren die Beziehungen zwischen der Familie des Sandwirtes und dem kleinen Oberösterreichischen Dorf Leonding zu Ende, die Fäden waren abgerissen und wurden nie mehr geknüpft. Auch sonst dürften direkte Nachkommen des Tiroler Freiheitskämpfers heute kaum mehr am Leben sein.
Der Name Andreas Hofer allerdings wird genannt werden, so lange irgendwo in der Welt noch über den Tiroler Freiheitskrieg gesprochen wird.
Linzer Volksblatt 7. Juni 1899
In der Krautbottich erstickt.
Aus Hinterstoder wird gemeldet: Auf eine höchst eigentümliche Art ist die im Hofbauerngut zu Hintertambergau, Gemeinde Hinterstoder bedienstete Josefa Edtbauer um das Leben gekommen. Am Donnerstag den 25.Mai nachmittags wollte dieselbe das in dem Krautbottich angesammelte Wasser abschöpfen und da die über 1 Meter hohe nur mehr etwa 35 Zentimeter mit Kraut gefüllt war, so stellte sich die Edtbauer auf einen Sessel, um leichter diese Arbeit verrichten zu können. Die Magd dürfte bei der Manipulation jedenfalls den Presshebel, der ein über das Kraut gelegtes Brett niederschwerte, in Bewegung gesetzt haben, welcher dann auf ihr Genick einen so starken Druck ausübte, dass sie mit der Halsgegend auf die Kante des Bottichrandes gepresst wurde und so hilflos ersticken musste. Der Besitzer des Gutes, Michael Pernkopf, war zur Zeit als das traurige Geschehnis sich vollzug, im Heuboden beschäftigt. Er fand die Edtbauer bereits tot und machte hievon die gerichtliche Anzeige. Die Verunglückte ist nach Klaus zuständig.
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In der Krautbottich erstickt.
Aus Hinterstoder wird gemeldet: Auf eine höchst eigentümliche Art ist die im Hofbauerngut zu Hintertambergau, Gemeinde Hinterstoder bedienstete Josefa Edtbauer um das Leben gekommen. Am Donnerstag den 25.Mai nachmittags wollte dieselbe das in dem Krautbottich angesammelte Wasser abschöpfen und da die über 1 Meter hohe nur mehr etwa 35 Zentimeter mit Kraut gefüllt war, so stellte sich die Edtbauer auf einen Sessel, um leichter diese Arbeit verrichten zu können. Die Magd dürfte bei der Manipulation jedenfalls den Presshebel, der ein über das Kraut gelegtes Brett niederschwerte, in Bewegung gesetzt haben, welcher dann auf ihr Genick einen so starken Druck ausübte, dass sie mit der Halsgegend auf die Kante des Bottichrandes gepresst wurde und so hilflos ersticken musste. Der Besitzer des Gutes, Michael Pernkopf, war zur Zeit als das traurige Geschehnis sich vollzug, im Heuboden beschäftigt. Er fand die Edtbauer bereits tot und machte hievon die gerichtliche Anzeige. Die Verunglückte ist nach Klaus zuständig.
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Leitmeritzer Zeitung 15. Oktober 1913
Georg V (geb.1865, gest.1936) |
Leitmeritzer Zeitung 15. Oktober 1913
Ein königlicher Hausdiener.
Eine kleine Anekdote aus dem Leben des kürzlich dahingegangenen berühmten Orientalisten Prof. Vambery erzählt ein englisches Blatt.
Der Gelehrte kam zu Besuch der englischen Königin nach Sandringham und erhielt sofort Nachricht, dass Königin Alexandra ihn empfangen wolle. Vambery wollte sich erst noch die Hände waschen, ging in sein Zimmer und klingelte, aber niemand kam. Er klingelte zweimal, dreimal, viermal, endlich klopft es an die Tür und herein kommt ein halbwüchsiger Junge. „Wünschen Sie etwas, Herr Professor?" „Ja, ich klingelte nach heißem Wasser." „Einen Augenblick, ich bringe es sofort." Und ein paar Minuten später bringt der Junge einen großen Krug mit heißem Wasser und stellt ihn auf den Waschtisch. Der Gelehrte bedankt sich und alles ist in Ordnung. Nachdem Vambery sich die Hände gewaschen hat, geht er hinunter, um der Königin seine Aufwartung zu machen. Während der Unterhaltung sieht er den Jungen, der den Wasserkrug gebracht hatte, herankommen. „Ja, Herr Professor," stellt die Königin ihn vor, „das ist mein Sohn."
— Vambery taufte ihn humorvoll den „königlichen Krugträger".
Heute heißt er Georg V. König von Großbritannien, Kaiser von Indien ....
Heute heißt er Georg V. König von Großbritannien, Kaiser von Indien ....
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