In den Jahren um 1642 betreute Pater Heinrich Otto Gassner vom Stift Spital/Pyhrn das Stodertal als Seelsorger.
So kam es, daß er sich an einem finsteren Wintermorgen auf den Weg machte um in Vorderstoder die heilige Messe zu lesen. Lang und tief verschneit lag der Weg vor ihm. Mit all seinen Kräften kämpfte er sich durch die Schneemassen, denn er wußte die Kirchenbesucher erwarteten ihn. Als er endlich ankam wurde er von den Holzknechten, Bauern, Mägden und Knechten freudig begrüßt. Doch als er die Kirche aufschließen wollte mußte er feststellen, daß er den Schlüssel vergessen hatte. Die Gläubigen waren sehr enttäuscht, weil sie in der klirrenden Kälte standen und nun die Messe nicht gelesen werden konnte.
Aber Pater Heinrich Otto Gassner ermutigte die Kirchgänger, bat sie nieder zu knien und mit ihm zu beten, denn nicht die Messe allein zähle sondern der Glaube und die Aufrichtigkeit.
So beteten sie gemeinsam, innig und von ganzem Herzen und plötzlich sprang die Kirchentür auf.
Voll Dankbarkeit nahmen alle Platz und der Gottesdienst konnte gefeiert werden.
Das Schlüsselwunder von Vorderstoder ist im Linzer Dom in einem Fenster des linken Seitenschiffes dargestellt und kann dort besichtigt werden.
Dechant Heinrich Otto Gassner 1760 |
Fenster im Linzer Dom |
Inszenierung des Schlüsselwunders in Vorderstoder durch Schuldirektor Rainer Schlesinger |
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