Die vier Rauhnächte sind am : 21. Dezember - Thomasnacht
24.
Dezember - Heilige Nacht
31.
Dezember - Silvesternacht
5.
Jänner - Nacht vor Hl. 3 König
Möglichste Stille in der letzten Woche des Advents war
strengstes Gebot. Das geschah wohl nicht aus Ehrfurcht vor dem nahen
Weihnachtsfest, vielmehr aus Angst vor den Rauhnächten, denen man wundersame
Ereignisse zuschrieb.
Ein Spruch besagte: Rauhnächt` san vier,
zwoa foast und
zwoa dürr (2 fette und 2 magere).
In den mageren Rauhnächten (21. und 24.) durften weder
Fleisch noch Fett gegessen werden.
Ob Rauhnacht von den "rauhen Nächten" oder von
"räuchern" kommt ist unklar.
Frau Erika Neulinger schreibt in ihrem Buch über "Altes
und neues Brauchtum im Stodertal":
Den Rauhnächten wurde eine besondere Schicksals- und
Zukunftsahnung zugeschrieben.
Um das Schicksal günstig zu stimmen, hat man versucht, böse
Geister durch Räuchern und Schießen ( Lärm) zu vertreiben.
Um etwas über die Zukunft zu erfahren, wurde früher in den
Rauhnächten z. B. Blei gegossen, Hütlheben oder Pantoffelwerfen als Orakel
befragt.
Blei gegossen wird heute auch noch.
Beim "Hütelheben" legte man unter neun Hüte bestimmte
Gegenstände und diese hatten, wenn man sie aufdeckte, eine bestimmte Bedeutung.
Brot : - das tägliche Brot ist sicher Püppchen: - Kind
Schlüssel: - Haus wird erworben Geld: - Reichtum
Ring: - Hochzeit
Binkerl: - Wandern
Taschentuch: - Tränen Leer: - Tod
Rosenkranz: - geistlicher Stand, Kloster. ( Manchmal auch ein Kamm: - lausige
Zeiten)
Bevor unter den Hüten die Gegenstände versteckt werden wird
eine Person vor die Türe geschickt. Dann darf diese Person 3 Hüte aufheben.
Dieser Vorgang wird drei mal wiederholt, wobei die Dinge vor jedem neuen
Durchgang untereinander vertauscht werden. Wenn ein Symbohl zweimal oder gar dreimal gezogen wurde,
sollte das heißen, daß seine Bedeutung im kommenden Jahr in Erfüllung geht.
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