Das Schnapsbrennen hat im Stodertal
eine uralte Tradition. Matthias Schoiswohl vom „Salmergut“ hat
das Schnapsbrennen von seinem Vater gelernt. Es liegt ihm sehr daran,
einen „ehrlichen Schnaps“, das heißt, nur von seinem eigenen
Obst und nach der alten überlieferten Tradition zu brennen. Seine
Sorten sind der Zwetschken-, Birnen-, Nuss- und Obstschnaps.
Wenn nach der Ernte im Herbst das Obst
zur Maische gemahlen wird, in Fässer mit Gärspund abgefüllt und
gelagert wird, dauert es noch bis in den tiefen Winter, um mit dem
Schnapsbrennen beginnen zu können. Zunächst muss man das Brennen
beim zuständigen Finanzamt melden, nach einem genau festgelegten
Schlüssel die zu entrichtende Steuer ausrechnen und bezahlen. Erst
dann bekommt man das Datum und die Zeitdauer für das Brennen
zugeteilt.
1968, als beim Salmer die alte
Brennerei durch eine neue modernere ersetzt wurde, zerstörte ein
Finanzbeamter den alten Kupferkessel, indem er ihn mit einer Hacke
entzwei schlug, um ihn unbrauchbar zu machen. Damit wollte man ein
mögliches „Schwarzbrennen“ unterbinden.
Das Schnapsbrennen zog früher immer
wieder alle möglichen Freunde, Nachbarn und Bekannte an, die zum
Verkosten kamen. Dabei war es üblich, den frisch gebrannten, noch
warmen Schnaps in eine Tasse zu schütten, die dann der Verkoster mit
eingebrockten Brotschnitten auslöffelte. Nach relativ kurzer Zeit
war ein fürchterlicher Rausch das Resultat. Mit den Betrunkenen
wurden mitunter herbe Spiele getrieben. Ein Stockbetrunkener wurde
einmal an den Füssen angebunden und mit einem Kälberstrick bis an
die Decke empor gezogen. Zum Gaudium der Anwesenden wurde er dann auf
den Holzfußboden fallen gelassen. Zum Glück schützte ein
hilfreicher Schutzengel vor gröberen Verletzungen.
Der „ehrliche Schnaps“ vom
„Salmergut“ ist ein begehrtes Qualitätsprodukt geworden. Es
trinken ihn Kenner auch in den USA und sogar auf der Insel Mauritius.
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