Die Oberdonau-Zeitung berichtete am 16.6.1943 über den Bayernkönig Ludwig III, (geb. 1845, gest. 1921) unseren Nachbarn, der es mit der Hosenmode auch nicht leicht hatte. Der Artikel wurde etwas gekürzt und unserer Zeit angepasst.
Der letzte bayrische König, Ludwig III, hatte neben anderen Eigenarten auch die Gewohnheit, seine Hosen grundsätzlich so zu tragen, dass sie unzählige Falten warfen. So lange er Prinz und später Prinzregent war, hat diese merkwürdige Hosenmode mit den Ziehharmonikafalten weiter kein Aufsehen erregt. Aber im November 1913 hatte es Ludwig erreicht, dass er an Stelle des kranken Otto König von Bayern wurde. Nach alter Überlieferung präsentierte sich der neue König auf dem Schlossbalkon seinen lieben Münchnern.
Als am anderen Morgen Seine Majestät beim Ankleiden war, erlaubte sich der diensttuende Kammerdiener untertänigst zu bemerken: „Majestät, die Münchner haben gestern recht deschbekdierlich (respektlos) von Eurer Majestät dahergeredet . . „So, was haben´s denn nacha?“ fragte der Bayernludwig. „Zweng die Hosen von Eurer Majestät“ „Was hättens denn daran auszusetzen?“ will der König wissen. „Weils so vui Falten ham. Da sagen die „Gluifl“ (ungehobelten Kerle), wie Euer Majestät gestern aufm Balkon g’schdanden san: Da drobm steht Ludwig der Vielfältige . . .! „Soooo!“ sagt der Ludwig, „nachert bügelst mir´s halt aus, dass nur noch eine Falt’n drin is!
Der Kammerdiener macht ein bedenkliches Gesicht und meint: „Dös geht aa wieder net!“ „Ja, warum dann?“ will der König ungeduldig wissen. Der Kammerdiener findet nicht gleich die richtige Antwort. Es geht ihm so durch den Kopf: Wie sag’ ich’s meinem König?! „Na, wird's bald!“ drängt die bayrische Majestät. Da gibt sich der Kammerdiener einen Ruck und sagt: „Ja, Majestät, dös is aso: Jetzt hoassens eana Ludwig den Vielfältigen. Wann aber bloss nur no oa oanzige Falt’n in dar Hosen ist?“
Da entschied der König, dass es bei den vielen Falten bleibe.
König Ludwig III von Bayern |
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